Charakterisierung von microRNA (miRNA)

Profilen in Urinproben von Patientinnen mit Mamma-, Ovarial- und Endometriumkarzinom

 

Leitung

Prof. Dr. med. Elmar Stickeler; Klinikdirektor, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe,Uniklinik RWTH Aachen
Dr. rer. nat. Anke Haugg; Wissenschaftliche Laborleitung, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Uniklinik RWTH Aachen



Projektbeschreibung

Brust (Mamma)-, Endometrium- und Ovarialkarzinom sind die häufigsten weiblichen bösartigen Tumorerkrankungen in Deutschland. Darunter kommt dem Mammakarzinom mit jährlich ca. 75.000 Neuerkrankungen eine besondere Bedeutung zu. Durch verbesserte Früherkennungsmaßnahmen und über die Bestimmung Brustkrebs-relevanter Faktoren, sogen. „spezifischen Biomarkern“, konnte eine individualisierte, zielgerichtete, erfolgversprechende Therapie ermöglicht werden und Nebenwirkungen reduziert werden.

Die Entdeckung von kleinen, nicht kodierenden RNA-Molekülen, sog. microRNAs (miRNAs) erweitert das Spektrum der potentiellen Biomarker. Die Zusammensetzung der miRNAs kann sowohl in qualitativer als auch quantitativer Hinsicht den aktuellen Zustand einer Zelle widerspiegeln und diesen darüber hinaus aktiv beeinflussen. Dabei verbleiben miRNAs nicht nur im Gewebe sondern zirkulieren über den Blutkreislauf im gesamten Organismus. Ein gewisser Anteil der miRNAs ist auch im Urin wiederzufinden. In einer vergleichenden Studie konnten wir bereits verschiedene, im Urin nachweisbare miRNAs identifizieren, die sich bei an Brustkrebs erkrankten Patientinnen gegenüber gesunden Probandinnen unterscheiden. Der Fokus des geplanten Projektes liegt in der Bestimmung von miRNA-Profilen im Urin bei Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren. Insbesondere soll die Veränderung der miRNAProfile von der Erstdiagnose über den weiteren Therapieverlauf analysiert werden. In Korrelation mit den klinisch-pathologischen Parametern können die ermittelten miRNAProfile als potentielle Biomarker für Aussagen zu individuellem Therapieansprechen im Therapieverlauf identifiziert werden.

Die Nutzung von Urinproben zu festgelegten Zeitpunkten während der Therapie stellt einen innovativen und nicht-invasiven Ansatz zur Bestimmung von Biomarkern dar, der von den Patientinnen bevorzugt angenommen werden könnte. Übergreifendes Ziel soll es sein durch einen einfachen Urintest das individuelle Ansprechen des Tumors auf eine spezielle Therapie vorhersagen zu können (Prädiktiver Test).