Folgen der Immobilisation auf das muskuloskelettale System
bei unfallchirurgischen Patienten (FIMSUP-STUDIE)

 

Leiterin der Studie, Prüfärztin


Dr. med. Bergita Ganse Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie Uniklinik RWTH Aachen

Beteiligte

Dr. med. Heide Delbrück, PD Dr. med. Matthias Knobe Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie Uniklinik RWTH Aachen
Dr. med. Sven Nebelung, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Uniklinik RWTH Aachen
Prof. Dr. Hans Degens, School of Healthcare Science The Manchester Metropolitan University

Ziel der Studie

Ziel der Studie ist es, die Folgen der Immobilisation im Sinne von Veränderungen des muskuloskelettalen Systems bei unfallchirurgischen Patientengruppen zu erfassen. In der orthopädischen Behandlung, z.B. von Frakturen, müssen Patienten häufig lange im Bett liegen, Extremitäten entlasten oder werden in Gipsverbänden ruhiggestellt. Dies führt je nach Altersgruppe und Art der Verletzungen oder Erkrankungen zu unterschiedlichen Graden der Einschränkung bis hin zum ausgeprägten Muskelkraft- und Muskelmasseverlust, zur Osteoporose und möglicherweise zu Schäden am Knorpel. Bei Patienten, die lange auf der Intensivstation waren und eine Sepsis hatten, gibt es zudem eine besonders ausgeprägte Form der Muskelschwäche, die ICUAW (Intensive Care Unit Acquired Weakness). Diese ist bisher kaum erforscht. Studien an gesunden jungen Probanden haben umfangreiche Daten zum Ausmaß des muskuloskelettalen Abbaus, z.B. bei Bettruhe geliefert. Es gibt hierzu jedoch nur wenige Daten von immobilisierten unfallchirurgischen Patienten verschiedener Altersstufen. Insbesondere die Co-Morbiditäten, der Alterungsprozess, aber auch die Immunreaktion durch das Trauma und die Sepsis mit der folgenden ICUAW lassen eine veränderte Kinetik im immobilisationsbedingten muskuloskelettalen Abbau im Vergleich zu gesunden jungen Probanden erwarten. Diese Kinetiken des muskuloskelettalen Abbaus sollen näher untersucht werden.

Die Ergebnisse dieser Studie können möglicherweise rehabilitationsmedizinische und physiotherapeutische Therapien verbessern. Auch können sie helfen, Therapiestrategien z.B. in Bezug auf operativ/ konservativ zu optimieren und das physiologische Verständnis der Prozesse im Rahmen der Immobilisation erweitern.